Wem Wrestling zu langsam und Boxen zu eintönig ist, der ist bei UFC 2 genau richtig. Hier könnt ihr in vielen unterschiedlichen Gewichtsklassen zeigen, dass ihr die Meister im Mixed Martial Arts seid. In UFC 2 werden so gut wie alle Kampfsportarten vereint und auf brutalste Weise im Oktagon ausgeführt. Kämpft euch an die Spitze und haltet den Titel in euren Händen, doch passt auf, es werden Kämpfer kommen, welche euch den Titel wieder abnehmen wollen. Könnt ihr ihn verteidigen?
UFC 2 bietet euch verschiedene Spielmodi, einer davon ist der Karrieremodus. Im Karrieremodus könnt ihr euch einen eigenen Charakter erstellen, mit dem ihr versucht den Titel zu holen. Diesen Charakter müsst ihr trainieren, während ihr die Skillchallenges absolviert. Zunächst könnt ihr einen aus drei Gegner aussuchen, gegen den ihr kämpfen wollt. Dann beginnt die Vorbereitungsphase. Ihr könnt durch Training eure Attribute steigern. Mit Erfahrungspunkte könnt ihr zusätzliche Fähigkeiten und Techniken erlernen.
Beim Training müsst ihr aufpassen euch nicht zu verletzen, wobei ich das schon sehr willkürlich finde. Ihr seid zudem gezwungen, drei Trainingseinheiten zu absolvieren. Das bedeutet, verletzt ihr euch in der ersten Trainingseinheit, müsst ihr das Risiko weiter eingehen, euch noch schlimmer zu verletzen. Dadurch geht ihr natürlich geschwächt in den Kampf.
Nach jedem Kampf bekommt ihr Fans dazu, die euch in eurer Karriere begleiten. Es kommt in der Karriere immer wieder dazu, das etwas passiert, was ihr aber gar nicht steuern könnt. Zum Beispiel bedankt sich euer Charakter nach dem Kampf beim Gegner, was ihm einen deutlich Fan zuwachs beschert, aber das ist, ebenfalls nur zufall und nicht beeinflussbar.
Gekämpft wird in der Seitenansicht, ihr könnt zwar hoch und runterlaufen, aber im Grunde ist das nutzlos, da ihr nicht um euren Gegner herumlaufen könnt. Die Kamera dreht sich quasi immer so mit, dass ihr immer auf der gleichen Seite steht. Einzig die Clinches und Bodenkämpfe können dafür sorgen, dass die Seiten vertauscht werden. Durch die Ausdaueranzeige könnt ihr nicht permanent in euren Gegner einschlagen. Ohne Ausdauer zu kämpfen macht euch langsamer und schwächt eure Angriffe.
Durch die Ausdauer wird allerdings auch die Geschwindigkeit aus den Kämpfen heraus genommen. Bei den Bodenkämpfen finde ich die Steuerung auch nicht sehr gelungen, es artet zu sehr in Minispiel, als in Kämpfen aus. Beim Takedown auf dem Boden wählt ihr einfach mit dem rechten Stick die Aktionen aus, welche ihr ausführen wollt. Der Gegner macht das Gleiche, wer etwas schneller reagiert, verschafft sich den Vorteil. Dabei müsst ihr beachten, dass ihr im richtigen Moment den Stick drückt.
UFC 2 ist von EA Sports und daher muss anscheinend die Geldmaschine Ultimate Team auch hier mit rein. Im Ultimate Team könnt ihr nicht wie bei FIFA durch Karten Spieler ziehen und euch eine Mannschaft aufbauen. Das würde in einem Kampfsportspiel auch keinen Sinn ergeben. Hier hat sich EA Sports gedacht, jeder kann sich einen Charakter zu jeder Gewichtsklasse machen und diese dann durch Kartenpacks verbessern. Was natürlich wieder einmal dazu führt, gebt ihr viel Geld aus, seid ihr schneller stark und verschafft euch einen Vorteil.
Neu in UFC 2 ist das Live Event, wo ihr reale Kämpfe vor dem realen Kampf vorher spielen könnt und einen Tipp zum Ausgang des realen Kampfes abgeben könnt. Hier könnt ihr mit Coins wetten, zusätzliche Packs für eure Ultimate Team Fighter zu erhalten. Coins könnt ihr wie immer erspielen oder durch Echtgeld erwerben. Ansonsten könnt ihr noch Knock Out kämpfe bestreiten, in denen ihr in best of Three oder best of Five kämpfe austrägt. Hier habt ihr im Grunde wie bei Street Fighter oder Dead or Alive eine Lebensanzeige die ihr, um zu gewinnen, verringern müsst. EA Sports hat den Division Ranglistenmodus eingeführt. Hier könnt ihr gegen Spieler auf der ganzen Welt um den Divisiontitel kämpfen und immer höhere Divisionen anstreben. Zudem müsst ihr auch Titel verteidigen.
Das Spiel bietet sehr detaillierte Charakterdesigns, mit aufgeplatzten Wunden und viel Blut. Die Bewegungsanimationen sind so weit ganz gut gelungen, wirken mir aber manchmal zu langsam und träge.Die Fans sind nicht einfach nur Pappkartons. Die Kommentatoren hören sich etwas platt und emotionslos an. Es gibt auch kaum Infos zu den Kämpfern. Die Soundeffekte und die Musik sind allerdings gut gelungen. Obwohl der Kommentator deutsch spricht und das Tutorial ebenfalls eine deutsche Sprachausgabe hat, so wurde bei den Videosequenzen nur deutscher Untertitel eingefügt.
Fazit von: Rony Städel
Ich persönlich mag ja lieber Beat‘em Ups wie Street Fighter oder Dead or Alive, da mir diese Spiele einfach viel zu langsam sind. Es wirkt alles so steif, die überladene Steuerung durch die unzähligen Techniken machen das ganze für Einsteiger zu einem reinen Knöpfe hämmern und hoffen das etwas passiert. Wenigstens bekommt man die grundlegenden Elemente in der Skill Challenge gut erklärt. Man braucht aber schon einiges Training, um die ganzen individuellen Techniken von jedem Charakter zu beherrschen. Langzeitmotivation werden einige durch den Ultimate Team Modus haben, um seine Kämpfer zu verbessern. Aber ich halte diesen Spielmodus, vor allem in einem Kampfspiel für Geldmacherei und sonst nichts. UFC Fans können es sich aber ruhig mal anschauen.