Mit dem dritten Game über den in den USA sehr beliebten Motorcross Sport bringt Milestone ein neues Rennspiel für Fans von Matsch und Dreck auf den Markt. Voll gepackt mit allen Lizenzen kommt das vom Sponsor Monster Energy getragene Spiel recht Unmonsterhaft daher. Lassen wir uns dennoch überraschen, was das Moped-Renn-Inferno zu bieten hat.
Gameplay
Spiel gestartet und dann geht’s auch eigentlich schon los. Kein Schnick-Schnack, keine große Einleitung. Als Neuling beim Motorcross führte der Weg am Tutorial nicht vorbei. Allerdings darf man davon nicht zu viel erwarten, denn das Tutorial kommt ziemlich mager daher. Erklärt wird einem eigentlich gar nichts. Am rechten Bildrand befindet sich eine Tafel mit Knöpfen, die wir während der fahrt drücken können um zB. Stunts zu vollführen. Das wars. Wir sind auf uns allein gestellt. Für Anfänger also nicht besonders Hilfreich. Gut. Learning by Doing.
Auffällig sind hier schon zu Anfang die Ladezeiten um zum nächsten Bildschirm zu gelangen. Angefangen beim Start des Spiels, beim Auswählen des Modus usw. Einfach überall muss man warten! Hat man es aber ins Menü geschafft, kann man sich auch schon auf Verschiedene Modi freuen. Im Einzelspieler Modus kann man mit seinem selbst erstellten Charakter oder mit einem der vielen Lizensierten Fahrer großen Ruhm in der Karriere erlangen, die in Monster Energy Supercross 3 auf jeden Fall im Mittelpunkt steht, ein Einzelevent starten, ein Zeitrennen fahren, die FIM Meisterschaft gewinnen oder sich aufs Trainingsgelände stürzen, welches frei befahrbar ist. Das alles in 3 Klassen: 250, 250 und 450.
Für die Cracks unter euch gibt’s auch Herausforderungen zu meistern. Da ist für jeden sicher was dabei. Es sei noch erwähnt, dass es auch möglich ist einen Weiblichen Charakter zu erstellen und anzupassen. Für mich als Frau ist es schön zu sehen, dass in Games auch immer mehr Frauen eine Rolle spielen dürfen! Pluspunkt an dieser Stelle!
Allerdings wird beim Erstellen des eigenen Fahrers erst klar, worauf das Game wirklich aus ist. Pay-to-Win. Das Prinzip wird sowohl für Fortschritt als auch für sämtliche, nicht mit SX-Credits freizuschaltende Outfits und Anpassungen hier ausgeschlachtet. Nahezu alle Coolen Outfits, Helme, Schuhe, Anzüge, Sticker sind nur mit Echtgeld kaufbar. Nur wenige Anpassungen lassen sich mit den verdienten Credits zahlen. Und dafür muss man vorher ordentlich Grinden, denn die Anpassungen sind nicht billig. Da kann so ein „Buttpatch“ schon man 10.000SX Credits kosten. Man möge sich mal ausmalen was dann ein halbwegs rundlaufendes Bike kostet. :-O
Ein paar wenige Bike-Sets lassen sich auch über den Karrieremodus freispielen. Wem das aber zu lange dauert, wird hier zur Kasse gebeten.
Keine Lust auf Modder und Dreck? Kein Problem. Mit dem Stecken Editor kann man seiner Fantasie freien lauf lassen und sich seine eigene Schlammhölle bauen. Auch ist es möglich, bereits vorhandene Strecken zu bearbeiten und sich von anderen Spielern Strecken herunter zu laden. Langweilig wird es bestimmt nicht. Auch für den Streckeditor gibt es ein Tutorial um die Grundbausteine zu erlernen.
Mit den wie schon erwähnten Lizenzen wurde hier nicht gespart. Sämtliche Fahrer sind im Game vertreten. Das gilt auch für die bekannten Stadien und Teams.
Steuerung
Kommen wir zu dem Punkt, der mich auch schon im Vorgänger richtig genervt hat. Die Schwammige Steuerung. Mir ist durchaus bewusst, dass man auf Matschigem Untergrund keine Haftung erwarten kann. Um die geht es auch nicht. Eher darum, dass die Steuerung, ob es nun am Tuning des Bikes liegt oder an meiner Mangelnden Erfahrung mit Motorcross Games, SUPER Schwammig ist. Die Latenz von Controller zur Ausführung im Game ist einfach viel zu ungenau und dauert zu lange. Die Übersetzung stimmt einfach nicht. Wahrscheinlich lässt sich das mit Anpassungen am Bike etwas verbessern, sodass ich zumindest ein wenig Kontrolle über mein Motorrad habe. Das macht einfach sehr den Fahrspaß kaputt.
So fliegt man entweder in jeder Kurve von der Bahn weil sich das Bike nicht so steuern lässt, wie es eigentlich sollte. Ist man nämlich einmal von der Strecke geflogen, hat man 5 Sekunden um zurück zu kommen, ansonsten wird man neu Gespawnt. Das passiert auch manchmal, wenn die 5 Sekunden noch gar nicht abgelaufen sind. Richtig nervig! Verhindern kann man das allerdings mit der Coolen „Zurückspul-Funktion“. Damit kann man sich an einen beliebigen Punkt vor seinem Patzer hinspulen und neu ansetzen. Sollte es für jedes Game geben. 😉
Sound
Am besten ist Monster Energy Supercross immer noch Spielbar über ein Headset. Da kommen alle Sounds und Geräusche am besten rüber. Rasenmäher Motoren, Zuschauer, Raunen und Applaus. Die Musik ist stimmig und passt zur Atmosphäre. Die harten Riffs der Gitarren untermalen die Rennsituation solide. Die Stimmung im Stadion könnte für mich noch etwas lauter sein, aber das ist nur mein persönlicher Eindruck.
Grafik
Grundsätzlich wirkt MESC grafisch irgendwie Last Gen und Altbacken. Es gibt durchaus Games mit besserer Grafik. Grade die Gesichter der Fahrer wirken eher fahl und Ausdruckslos, fast Roboterhaft. Während Stadien, Zuschauer und Umgebung annehmbar sind. Da ist aber definitiv noch Luft nach Oben. Außerhalb d.h. in den Menüs werden Schaltflächen mit echten Bildern von Fahrern ausgestattet, was ein wenig verwirrend ist, wenn man sich die InGame Grafik anschaut. Da erwartet man realistische Gesichter und bekommt LastGen Roboter. 😉
Multiplayer
Der Multiplayer läuft insgesamt sehr gut und stabil. Man kann eine Lobby erstellen, die Art des Rennens auswählen, die Strecke festlegen und dann kanns auch schon losgehen. Oder man tritt einer bestehenden Lobby bei, stellt sich auf einen freien Startplatz und wartet auf Grün. Eine private Lobby lässt sich ebenfalls erstellen. Allerdings gab es manchmal Frameeinbrüche. Grade beim Start war das oft zu beobachten. Nach dem ersten Patch war das aber nur noch selten der Fall. Multiplayer kann Spaß machen, wenn man seine Maschine beherrscht und weiß, was man tut.
Fazit von Jule Born
Monster Energy Supercross hört sich nach Spaß an, ist aber nur was für jemanden, der den Sport mag, mit Schwammiger Steuerung zurechtkommt, das Bike-SetUp einstellen und das Bike an sich fahrbar machen kann. Versteht man sein Handwerk nicht, wird man an diesem Game nicht viel Freude haben.
Hat man ein paar Rennen beendet, weiß man ungefähr wie es läuft und was man tun muss um nicht in jeder Kurve vom Zweirad zu fallen und auf der Strecke zu bleiben. Das ist nur was für Liebhaber. Für zwischendurch ist das Game ganz Nett. Wenn man Spaß am Grinden hat, und Pay-to-win einem nicht den Spaß am spiel verdirbt, ist es sicherlich ein guter Zeitvertreib. Allerdings kommt mir persönlich das Game irgendwie unfertig vor. Man könnte Atmosphärisch noch etwas nachlegen. Insgesamt spielbar, aber ebenso wie der Vorgänger und alle anderen Motorcross Games auf dem Markt, keine Revolution. Lustig ist es aber allemal.