Wir wachen in einer Raumstation auf. Es ist dunkel und nach dem Verlassen unseres Schlafzimmers treten wir in einen karg beleuchteten Vorraum mit ekligen lila Tentakeln. So kann man sich den Start in das Spiel vorstellen. Moons of Madness ist als Science-Fiction Horror Spiel ausgeschrieben, welches starke Anleihen aus dem Lovecraft Universum mit sich bringt. Entwickelt wurde es von Rocket Pocket Games und Dreamloop Games. Ob man hier den versprochenen Horror bekommt, sehen wir nun in unserem Test.
Gameplay:
Wir spielen das Ganze Spiel aus einer Egoperspektive. Dabei findet alles auf einer Raumstation auf dem Mars statt. Diese ist sehr hübsch und detailliert gestaltet und sorgt für viel Immersion. Auch die Musik ist schön und mit den Soundeffekten immer passend zum Geschehen abgestimmt.
Wir bewegen unseren Protagonisten durch die Raumstation und lösen verschiedene kleinere Rätsel um weiter zu kommen. Mit Brecheisen öffnen wir kaputte Türen und mit Injektionsnadeln räumen wir die Versperrenden Tentakeln aus unserem Weg. Ansonsten laufen wir einfach ziemlich langsam die komplett lineare Story ab und lesen sehr sehr viele E-Mails der anderen Personen. Oft zu sehen bekommen wir die anderen Mitbewohner jedoch nicht. Dafür ist die Interaktion über Funk von den motivierenden englischen Sprechern sehr gut und man hat nie das Gefühl, wirklich alleine zu sein. Eine deutsche Sprachausgabe gibt es hingegen nicht. Dafür aber zumindest deutsche Untertitel. Ein paar Flashbacks des Protagonisten sorgen dann auch für Räumliche Abwechslung.
Die Story ist an sich ganz nett und macht Spaß beim Spielen. Leider ist sie ziemlich vorhersehbar und das Ende lies mich etwas enttäuscht zurück. Zudem fehlte mir bei dem ganzen Spiel der Horror. Bis auf ein paar Jumpscares gab es schlicht und ergreifend keinen Horror. Ich hatte nie das Gefühl, dass hier eine beständige Bedrohung vorhanden ist. Man hatte immer alle Zeit der Welt, die einzelnen Abschnitte zu bewegen, selbst wenn man per Funk zur Eile aufrief. Ein gutes altes Resident Evil oder Alien Isolation sollte man hier folglich nicht erwarten.
Grafik
Die Grafik ist ordentlich und mit der Raumstation haben sich die Entwickler wirklich sehr viel Mühe gegeben. Sie erinnert vom Aufbau her an heutige Stationen im Weltraum, was dem Ganzen sehr viel Glaubwürdigkeit und eine schöne Kulisse gibt. Zudem gibt die Grafik mit dem Sound zusammen dem Spiel sehr viel Flair. Eine gelungene Kombination.
Nur bei ein paar Tentakeloberflächen wurde eine sich bewegende Textur eingesetzt, was etwas komisch aussah und nicht so recht in das Gesamtbild passte.
Sound
Der Sound ist rundherum gelungen und passt immer zur jeweiligen Stimmung. Die englischen Sprecher sind richtig motiviert gewesen und das merkt man der richtig tollen Vertonung auch an.
Die Musik ist ebenfalls immer stimmig und schafft viel Atmosphäre. Das betrifft auch die Umgebungsgeräusche. Gerade wenn man sich außerhalb der Raumstation aufhält ist es mit ein wenig Wind fast totenstill. So wie es wohl an der Stelle auch annähernd der Realität entspricht, was bei mir ein leicht beklemmendes Gefühl ausgelöst hat.
Steuerung
Die Steuerung ist ähnlich jedem anderen Spiel aus der Egoperspektive. Man kommt als geübter Spieler sofort rein und findet sich ohne Probleme zurecht. Für Neulinge gibt es am Anfang eine kurze Beschreibung.
An sich funktioniert die Steuerung sehr gut und reagiert auch flott. Da das gesamte Spieltempo aber sehr langsam ist, ist auch das laufen etwas behäbig. Das ist aber vermutlich von den Entwicklern so gewollt.
Fazit von Jochen Munsch
Abschließend lässt sich sagen, dass das Spiel kein völliger Reinfall ist. Es ist solide Mittelklasse mit Höhepunkten beim Sound und teilweise bei der Grafik. Die Story ist zwar vorhersehbar, aber interessant. Als Horrorspiel geht das allerdings nicht durch. Das Spiel verbreitet keine Angst, keinen Schrecken und unwohl fühlt man sich auch nicht wirklich. Wer in der aktuellen Zeit aber mal für 7-8 Stunden was anderes sehen möchte, ist mit den 29,99€ ganz gut bedient. Aber bitte erwartet hier keinen Horror.